SE 269: Spanien, Reisetagebuch 4/4: Frankreich und das Ende der Reise

Im letzten Teil der Spanienreise als Audiotelegramm zwischen Sven und Cornelis geht es … nach Frankreich! Eigentlich schon auf der Rückreise macht Cornelis einen Zwischenstopp in Paris, kommt mit der Stadt nicht so ganz klar aber findet dann doch etwas moderne Architektur. Am Ende gibt es noch eine Reflexion über diese neue Art des Reisens und des Podcastens.

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3 Gedanken zu „SE 269: Spanien, Reisetagebuch 4/4: Frankreich und das Ende der Reise

  1. Vielen Dank für´s Mitnehmen! Als jemand, der meist nebenbei nicht auf Fotos gucken kann, freue ich mich immer über Beschreibungen der Gebäude, so wie es etwas stärker in EP.4 passiert. Dann kann ich mir die vorstellen, Stichwort: Mit den Ohren sehen.

    Bzgl. Wurst: Da brauchte es keine lange Herleitung. Ich bin schon wegen weniger einfach wieder weggegangen. Ich habe selbst 11 Jahrein der (System-)Gastronomie gearbeitet, bei sehr hohen Hygienestandards. Ich weiß auch um Übertragungsraten, Wachstumsraten von Bakterien auf Lebensmitteln usw., und wenn jemand Geldfinger an mein Essen legt, ist es vorbei bei Draufschnoddern sowieso.

  2. Ich habe nun alle 4 Folgen kurz hintereinander gehört – danke für den Report! Dieses Wechselprinzip hat gut funktioniert, die entsprechenden Hintergrundinfos schnell zu liefern. Auch wenn es „nur“ Wikipedia ist, hilft das deutlich zur Einordnung. Manchmal steht man ja davor (selber, und ihr live im Podcast auch), und guckt sich das nur an und kann manches nicht einordnen, bzw liegt manchmal phänomenal falsch, ist ja normal so. Deswegen hier quasi ein Korrektiv, gefiel mir.

    In Montpellier hatte ich ja auch vorher (genau an dem Tag des Unwetters) mein Reiseproblem, daß ich ein Tag länger bleiben mußte. Wenn ich wahrscheinlich schon früh morgens losgefahren wäre, hätte es geklappt – aber das Zielhotel in Marseille hätte mich eh erst ab 15 oder 16 Uhr ins Zimmer gelassen, da bin ich dann immer ~10 Uhr losgefahren bei meinen ganzen einzelnen Stops. Bezüglich Hotelwahl kann ich noch was sagen – denn ich suche die mir immer nach Lage aus. Da es bei mir ja auch eine Bahnreise war, habe ich möglichst nahe am Bahnhof gewohnt, daß man da nicht an jedem Ort ewig nochmal fahren oder laufen muß. Und so war es eben, daß ich eben im von dir fotografierten Hotel in Montpellier war (das mit Metallfassade und runden Löchern), eben weil es schräg rüber vom Bahnhof St Roch war. Das hat dann ja nur zur Hälfte geklappt, da ich dann ja wegen dem Wetter von dem 2. TGV-Bahnhof am Rande der Stadt weiterfahren mußte, und man da auch erstmal hinkommen muß.. Ansonsten mag ich auch lieber das Business-Hotel/ketten, weil ich wenig Kommunikation will. Manchmal in kleineren Orten bin ich in kleinen privatgeführten Hotels, und dann sind die manchmal überfordert, wenn man einchecken will. Manchmal eigenartig und man bekommt das Gefühl, die Person macht das heut zum ersten Tag so. Es gibt aber auch das Gegenteil, daß die dann sehr sehr nett sind und mit guten Tipps (eben abseits des typischen Touri-Hotspots) helfen können.
    Hotels mit Aussicht suche ich oft auch, wenn es nicht abartig teuer wird, dann bezahl ich auch da gern was.

    Ansonsten ist das Hotel immer in der Region, wo ich mir auch etwas anschauen will, denn ich will alles möglichst fußläufig erreichen. Ich kaufe mir zwar auch ein U-Bahnticket (oder Tram, oder was auch immer), aber bin trotzdem lieber stundenlang zu Fuß unterwegs. In Toulouse war ich in Cité de l’espace, im Raumfahrt-Museum. Da bin ich mit dem Bus hingefahren, und dann die 5km ins Stadtzentrum relativ geradlinig zurückgelaufen. Dann kommt man eben an Dingen vorbei, die man sonst gar nicht sehen würde – immer der Nase nach. Manchmal halt spannend, manchmal kommt man auch in Ecken… in Brüssel bin ich auch durch das „Problemviertel“ Molenbeek getappst.

    Beim Wandern in den Bergen ist mir das aber auch schon mehrfach passiert, daß ich dann auf einem recht schlecht zu gehenden Weg entlang wanderte. Bei Openstreetmap hab ich teilweise die Vermutung, daß anhand von Sat/Flugzeugbilder-Karten dann ausgetrampelte Wege als Weg eingezeichnet wurden. In Portugal an der Steilküste sah das dann eher wie ein Weg aus, den sich das Wasser nahm, wenn es den Berg runterrauscht, und der alles dann mit sich spült. An dem Tag war es zwar staubtrocken, aber eben nicht wirklich ideal zum Wandern… In Montenegro – dem Land, nicht „eure“ Stadt da – bin ich problemlos den Berg hoch gekommen, aber auf dem Rückweg bin ich vom Weg abgekommen und dann wahrscheinlich 100m parallel zum eigentlichen Weg gelaufen, weil ich ihn nicht mehr (erst zum Schluß) gefunden habe. Es war zwar noch nachmittag, aber trotzdem ist es immer etwas mulmig, wenn man nicht genau weiß, wo es nun richtig ist. Hier hab ich mich aber lieber weiter links gehalten, weil rechts die 500m Klippe war, und dann eben nie wieder auf den eigentlichen Weg zurückkam, der relativ hangnah verlief. Aber lieber da durchs Gestrüpp als einen Abflug machen…. (Tara-Canyon) Oder schulterhohe Brennesseln. Brrr, aber gut, daß ich immer lange Hosen trage, auch bei 35°.

    Masken… hab ich in Madrid und Bilbao abseits von Innenräumen bzw Bahn nie gesehen. Also auf der Straße trug da niemand eine. Die Cafés waren gut gefüllt, das Leben war da. Impfausweis wollte man nur mit dem Einreiseformular am Flughafen (Hinflug, Rückfahrt war ja mit Bahn) sehen, aber da ist es ja ein exakter Punkt. Bei der Landeinreise entkommt man da wahrscheinlich einfach….
    Ab Frankreich wurde dann der QR-Code gescannt im Restaurant, sonst auch nicht. In Monaco gab es Maskenpflicht auf der Straße und Bußgeld dafür, in Italien war es wieder normal, ab dem deutschsprachigen Raum (also Schweiz, Österreich) wurde dann auf ffp2-Maske im Zug Wert gelegt, das gab es vorher auch kaum zu sehen. In Madrid etc hab ich zu 30-50% auch eine einfache Stoffmaske gesehen in der Bahn, aber wir wollen es halt wieder besser wissen und brauchen unbedingt ffp2…. 😉
    Im Zug, ich glaube das war dann nach Italien oder der von Italien in die Schweiz wurde Impfausweis zusammen mit dem Einreiseformular auch nochmal geprüft. In Österreich dann wieder größtenteils maskenlos, sofern man geimpft war. Man mußte sich nicht explizit ausweisen, aber im Zweifel halt machen können, wenn wer fragt. Ich denke das wäre so der richtige Weg irgendwann – denn ich habe jetzt schon keinen Bock mehr, mich an jedem Shop auszuweisen mit Impfausweis und Personalausweis. Was soll denn das.
    Die Reise und die vielen Ländern hat mich ziemlich geerdet bezüglich Corona und hoffe, daß es jetzt bald vorbei ist. Und die Einstellung jaja, macht ihr mal und regt euch auf. Ich bin ja nun kein Leugner, aber diese Klugscheisserei, was ich nun noch alles machen muß, ist amüsant. Im April zur Bundesnotbremse bei 140 gab es dann plötzlich eine Maximalgrenze in Supermärkten und dann lange Schlangen davor. Jetzt bei 3100 (ich wohn ja in Berlin-Mitte) gibts das nicht. Wie auch das Verbot an ungeraden Tagen auf die Straße zu gehen in Spanien/Frankreich. Alles rückblickend wahnsinnig übertrieben, es hat eben doch nichts genutzt…

    In Paris habe ich das mit Wasser auf der Straße auch gesehen, die reinigen so die Straße. http://www.suvidu.de/?p=349 Zumind. klang es, was du beschrieben hast. Ansonsten gibt es viele „komische“ Städte, die man nur von ein paar Touri-Zentren kennt, und abseits davon ist es ziemlich scheußlich. Anfangs habe ich mir noch die großen Metropolen angeguckt als „alleiniger“ Urlaub, aber abseits von London, Paris, Rom und Barcelona (die ersten Reiseziele waren das) gibt es sehr sehr viele Städte, die eben nicht für einen alleinigen Urlaub taugen, und eher so 1-3 Tage-Städte sind. Deswegen gibt es ja auch Wochenend-Flüge, bzw Städtereisen waren/sind so beliebt. Da ich ja auch eher weniger fliegen will (nicht komplett verzichten), ist es nun mein Problem und Ziel, möglichst viel hintereinander zu ketten, und da eignet sich der Zug dazwischen wunderbar. Dann ist man auch immer direkt im Stadtzentrum, und nicht wie am Flughafen 50km entfernt. Ich habe schon die letzten Jahre viele Städte miteinander verbunden, und werde es auch weiterhin so tun. Die Städte werden teilweise nun immer kleiner, also ist es eher 1-2 Tage, also relativ gehetzt möchte man meinen – aber eben auch wieder nicht. Viele Städte bieten eben weniger, und für den ersten guten/schlechten Eindruck reicht es auch. Und so habe ich im Kopf eine Liste an Städten, die ich noch mal genauer angucken muß (die ist recht kurz), und manche habe ich eigentlich abgehakt und würde sie nur nochmal als Stepover-Station nehmen, und dazu zählt auch Paris. Da komme ich sicher in den nächsten 5 Jahren mal vorbei, dann bleibe ich da auch nochmal 2 Tage und dann ist es auch wieder gut. Der letzte Trip (eben von Madrid über 14 Stationen in 3,5 Wochen) war sicher ein Extremwert an Stationen, aber vielleicht auch nicht – denn es hat eigentlich gut geklappt. Und die Liste der Städte und Länder, die ich noch sehen will – insbesondere Osteuropa – ist noch lang.
    Ich habe in letzter Zeit auch viele Architekturführer (gebraucht/Rückläufer) gekauft, weil das auch die Dinge sind, die ich so in den Städten anvisiere. War auch bisher ergiebig, werde ich weiter so machen…
    Für dieses Jahr habe ich noch keine konkrete Pläne, aber das fehlt schon irgendwie, schon einen festen Anker in der Zukunft zu haben, auf den man sich freuen kann. Die Planung 2021 begann auch erst Ende April. ich hoffe das wird nun besser, diese Unsicherheiten in der Planung reicht nun einfach auch mal….

    Ich mache ja auch Architekturfotos, aber so manche Bilder von Cornelis (jetzt mit Ultraweitwinkel von 14mm oder so des iPhones) sehen durch die stürzenden Linien teilweise arg komisch aus. Umso weitwinkliger es ist, umso stärker wird das ja auch. Da müßte etwas Nachbearbeitung ran, um die Häuser wieder etwas aufzurichten, oder doch lieber von etwas Entfernung fotografieren und nicht direkt davor die alles noch grad so draufkriegen. Ja, es ist nicht einfach. Hier Folge 4, Bild 14 wie die Fußgänger rechts schon fast umkippen. Der Text klingt jetzt vielleicht auch böser geschrieben als ich es in Wirklichkeit meine.

    Bis denn!
    David.

    • Hallo David – Sven hier! Danke für diesen Kommentar und die detaillierten Einblicke in deine Reiseerfahrungen zu Pandemiezeiten. Ich kann insbesondere deine Resignation gegenüber einigen, rückblickend übertriebenen Maßnahmen total nachvollziehen. Hinterher sind meist alle schlauer – das Reisen ist aber oft ein idealer „Einblickskatalysator“ um eigene Erfahrungen einzunorden und geerdeter wieder nach Hause zu kommen. Dieses Mantra habe ich durch meine eigenen langen USA-Aufenthalte und die Erfahrungsberichte in meiner Familie aus einem Jahr Peru gefestigt.

      Was Cornelis‘ „fliehende Linien“ betrifft – da rennst du bei mir offene Türen ein, aber wie so oft bei Ästhetischen Dingen denke ich mir inzwischen: Alle so, wie sie mögen. Ich kann kein Architekturfoto posten, bevor ich es nicht noch auf dem Hotelbett am Abend geradegezogen habe. Andere lieben den authentischen Eindruck, denn durch die Korrektur werden die oberen Stockwerke eines Hauses manchmal unnatürlich verzerrt und dann ist der subjektive Eindruck vor Ort nicht im Bild eingefangen. 🙂 Bei Tonaufnahmen ist es ähnlich – hier geht der subjektive Eindruck sogar noch weiter auseinander. Manche lieben cleanen Studio-Sound, andere ehr authentische Stereowechsel und Raumcharakteristik.

      Zumindest auf den Covern zieh ich aber alle Bilder gerade – irgendwo muss ja Ordnung herrschen. 😉

      – Sven

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